Deutscher Gewerkschaftsbund

25.10.2016

Deutscher Gewerkschaftsbund im Kreis Sömmerda fordert von Bundestagskandidat Lenkert weitere Regulierung bei Leiharbeit und Werkverträgen

Ausstellung anlässlich der Nominierung Ralph Lenkerts als Direktkandidat im neuen Wahlkreis 191

Leih- und Werkverträge

DGB/Langhammer

Der DGB Sömmerda kam anlässlich des gestrigen Bundestagsbeschlusses zur Neuregulierung von Leiharbeit und Werkverträgen zur Partei Die Linke. Diese hielt ihre Versammlung zur Wahl des Bundestagsdirektkandidaten im Wahlkreis 191 im Sömmerdaer Volkshaus ab. 

Der DGB-Kreisvorsitzende Peter Hintermeier forderte vom Bundestagskandidaten, sich in der kommenden Legislatur intensiv für weitere Regulierungsschritte einzusetzen. Er erläuterte Lenkert, dass die gestriege Gesetzesänderung ein erster überfälliger Schritt gewesen sei. "Leider gibt es bei Werkverträgen kaum einen Fortschritt und bei Leiharbeit fürchte ich, dass Unternehmen Schlupflöcher ausnutzen werden und Leiharbeitsbeschäftigte austauschen, ehe sie den Anspruch auf gleiches Geld bei gleicher Arbeit nach neun Monaten erwerben oder die Überlassungshöchstdauer nach 18 Monaten endet. Immer noch können Werkverträge genutzt werden, um Beschäftigte erster, zweiter und dritter Klasse in einem Betrieb zu haben, indem ganze Produktionseinheiten oder einzelne Aufgaben an Fremdfimen outgesourct werden", so Hintermeier.

 

Leih- und Werksverträge

DGB/Langhammer

Gut sei, dass klargestellt wurde, dass Leiharbeiter nicht als Streikbrecher eingesetzt werden dürften. Es müsse aber daran gedacht werden, dass Thüringen immer noch unter dem Billiglohnland-Image der vorherigen Landesregierungen leide und eine viel zu geringe Tarifbindung habe. So werde die eigentlich gute neue Möglicheit, durch Tarifverträge Verbesserungen für Leiharbeitsbeschäftigte zu erreichen, in Thüringen in vielen Fällen zum Nachteil der Beschäftigten nicht genutzt werden. Insgesamt müsse laut Hintermeier in der kommenden Legislatur bei Leiharbeit und Werkverträgen nachgelegt werden, gab er Lenkert mit auf den Weg.

"Ich erwarte von Ralph Lenkert und den Bundestagskandidaten, die die anderen Parteien im Wahlkreis 191 aufstellen, dass sie sich für die Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Berlin einsetzen." Laut neuem Thüringen Monitor fühlten sich 71% der Menschen durch Politikerinnen und Politiker nicht richtig vertreten. Das müssten die demokratischen Parteien als Herausforderung begreifen, durch gute Gesetze das Vertrauen zurückzugewinnen. Keinesfalls dürften sie Populisten, Rassisten und Antidemokraten dort eine Lücke lassen, mahnte Hintermeier abschließend.