Deutscher Gewerkschaftsbund

PM 97/12 - 11.10.2012

DGB Berufsbildner Sandro Witt weist auf hohe Kosten bei vorzeitigen Ausbildungsvertragslösungen hin

Attraktivität und Qualität der Ausbildung muss gesteigert und damit Abbrüche vermieden werden.

Nach erstmaligen Berechnungen des Bundesinstituts für Berufsbildung „BIBB“ verursacht ein einziger Ausbildungsabbruch bzw. eine vorzeitige Vertragslösung durchschnittliche Nettokosten in Höhe von 6.826 Euro.

„In Thüringen lag die reale Zahl der Ausbildungsabbrecher_innen laut Berufsbildungsbericht seit dem Jahr 2000 zwischen 5.500 und 4.000 Abbrüchen. Die Quote veränderte sich aber im Laufe der Jahre durch den Abbau von angebotenen Ausbildungsplätzen. Im Jahr 2000 lag die Abbrecherquote noch bei 25 Prozent während im Jahr 2010 bereits knapp 35 Prozent ihre Ausbildung abgebrochen haben. In diesen 10 Jahren wurden auf der anderen Seite 8.000 duale Ausbidungsstellen abgebaut und die Abbrecherquote erhöhte sich um 10 Prozent. Das ist angesichts der durch das BIBB errechneten Kosten ein Warnsignal welches nicht unterschätzt werden darf, bewertet der DGB Berufsbildner Witt die Zahlen.

Hohe Zahl an Abbrechern im Handwerk und Handel. Öffentlicher Dienst mit den geringsten Lösungsquoten. Die meisten Vertragslösungen im ersten Ausbildungsjahr. Qualität und Übernahmechance ist mit entscheidend.

„Die Zahlen sprechen für sich. Im Handwerk und im Handel sind laut Berufsbildungsbericht die höchsten Abbrecherquoten, während im Öffentlichen Dienst eine vorzeitige Vertragslösung sehr selten vorkommt. Das hat zum Einen etwas mit der Qualität der Ausbildung zu tun und zum Anderen bieten sich gerade im öffentlichen Dienst bessere Übernahmechancen. Wer um seine Übernahme weiß, wird sicher nicht so schnell abbrechen. Was wir brauchen sind vernünftige Rahmenbedingungen egal wo die Ausbildung stattfindet. Kaum jemand bricht eine Ausbildung grundlos ab. Es sei denn er oder sie bekommt eine sichereres, qualitativ besseres oder besser bezahltes Angebot. Junge Menschen sind clever genug genau hinzuschauen und sie kennen auch das Image der unterschiedlichen Branchen. Die Arbeitgeber sind gefragt ihre Rahmenbedingungen anzupassen, damit sie nicht auf den Kosten sitzen bleiben, die jeder Abbruch einer Ausbildung verursacht“, erklärt Witt abschließend.

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